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Bild aus dem Film « Deep weather »
Verbier: warmes Wetter im Dezember 2011
Durch das Sturmtief «Andrea» im Walliser Bezirk Martigny verursachte Schäden
Ausgetrockneter Poopó-See in Bolivien
ochwasser nach schweren Unwettern in Altstätten (SG)
Verheerender Erdrutsch in Sierra Leone nach aussergewöhnlichen Regenfällen

Von lokal zu global, vom Risiko zur Bedrohung

Im Januar 2018 waren die Alpen und insbesondere das Wallis der Schauplatz zahlreicher Naturereignisse: Erdrutsche, Lawinen, Murgänge und Überschwemmungen.
Diese Einzelereignisse werden jedoch von globalen Phänomenen beeinflusst, die ihre Häufigkeit und ihr Ausmass verstärken. Der Monat Januar 2018 war der wärmste Januarmonat, der seit 1864, dem Jahr, in dem die ersten Messungen in der Schweiz durchgeführt wurden, verzeichnet werden konnte. Dabei hätte man aufgrund der starken Schneefälle das Gegenteil annehmen können!
So könnte dieser Januarmonat 2018 erahnen lassen, dass Winter mit Extremereignissen mehr und mehr zur Norm werden.
Wird das plötzliche Auftreten globaler Naturphänomene ein verändertes Lokalmanagement der Risiken nach sich ziehen? Werden die Versicherungen die entstandenen Schäden noch auffangen können?

Der Begriff des Risikos wurde gewählt, um die durch natürliche Phänomene innerhalb eines bestimmten Gebietes verursachten Schäden, die nur einen kleinen Teil der Bevölkerung betreffen, zu ermessen und einzuschränken.
Aber der derzeitige Klimawandel ist ein globales Phänomen, das die gesamte Erde betrifft und durch die menschlichen Aktivitäten beeinflusst wird. Er kann daher nicht einem Naturrisiko gleichgesetzt werden.
Auch wenn der Begriff des Risikos immer noch Sinn macht, um in Einzelfällen die Gefahr von Lawinen, Überschwemmungen oder Erdrutschen zu ermessen und damit umzugehen, so ist er grösstenteils unzulänglich, um globalen Umweltgefahren zu begegnen.
Müsste man den Begriff des Risikos nicht durch das Konzept der «Bedrohung» ersetzten, um unsere Lebensbedingungen in dieser neuen Realität zu überdenken und um sich nicht weiter der Illusion unserer Fähigkeit, die Natur zu bändigen und sogar zu beherrschen hinzugeben?
Die Entwicklung eines Bewusstseins des neuen Zustandes, in den der Mensch das Erdsystem versetzt hat (das Anthropozän) und das Eingestehen dieser Unausweichlichkeit, würden es uns ermöglichen, eine andere Art zu finden, um mit diesen neuen Gefahrentypen umzugehen und uns an sie anzupassen.

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